Über mich
Ich bin Hufschmiedin aus Leidenschaft, das Wohl des Tieres steht bei mir an oberster Stelle. Bei meiner Arbeit ist mir der Blick auf das Ganze ebenso wichtig wie das Detail.
Dies bedeutet, dass ich nicht nur eine Evaluierung von Gliedmassen- und Zehenstellung im Stand sowie von Gangbild und Fußung in der Bewegung vom Ellbogen bzw. Knie abwärts durchführe, sondern das Pferd ganzheitlich im Hinblick auf seinen physischen und psychischen Allgemeinzustand, sowie den gesamten biomechanischen Bewegungsablauf von Kopf bis Schweifrübe bzw. Hinterhuf betrachte.
Geboren im Juli 1976 als viertes von fünf Kindern, war mir die Tierliebe schon quasi in die Wiege gelegt worden. Schon als Kleinkind mit dem „Pferdevirus infiziert“, begann ich im Alter von sieben Jahren zu Voltigieren, und hatte mit 9 Jahren mein erstes Pflegepferd, einen damals knapp 30 Jahre alten Hengst namens Bobby, der mich die wohl wichtigste Lektion im Umgang mit Pferden lehrte:
Vertrauen kommt zurück, wenn man vertraut.
Als ich im Jahr 2009 die junge Andalusierstute Chicilla in mein Herz aufnahm, war diese Kindheitslektion einer der Schlüssel, um aus der unerfahrenen, menschenscheuen Vierjährigen das Pferd werden zu lassen, das sie heute ist: ein Freund und Partner, dem ich mein Leben anvertrauen kann.
Da ich damals lange Zeit die einzige war, die Chicilla berühren durfte, und ich wusste, dass ich sie nicht zu jemand Fremden in Beritt geben wollte, begann ich auch damit, mich intensiv mit der Anatomie und Biomechanik von Pferden und der klassischen Reitlehre auseinanderzusetzen, um sie möglichst schonend und gesunderhaltend anzureiten.
Beinahe ebenso verhielt es sich mit ihrer Hufkorrektur: Da mein damaliger Hufschmied und späterer Lehrmeister Markus Schwarz anfangs nur sehr kurz und nur mit meiner Unterstützung an Chicilla’s Hufe herankam, ließ ich mir von ihm die ersten Handgriffe im Zuge einiger Schnuppertage zeigen, um nach seiner Abfahrt in Ruhe ihre Hufe fertig beraspeln zu können, nachdem er die notwendigsten Korrekturschritte unternommen hatte.
Meine Neugierde war geweckt worden, mehr zu lernen, und so begleitete ich Markus neben dem Studium unzähliger Fachbücher letztendlich an fast allen meiner (Büro-)freien Tage, und mir wurde mehr und mehr klar, dass dies (und nicht eine steile Bürokarriere) meine Berufung ist.
Als ich im Jahr 2012 aus gesundheitlichen Gründen die Arbeit im Büro für sechs Monate unterbrechen musste, war die unentgeltliche Arbeit bei meinem Hufschmied die beste Therapie. Meine Rückkehr ins Büro sollte nur weitere sechs Monate dauern, dann stand für mich endgültig fest, dass ich dafür einfach nicht geschaffen war und ich war froh, letztendlich die richtige Entscheidung getroffen zu haben, als ich im Oktober 2013 der Büroarbeit endgültig den Rücken kehrte um wieder bei Markus Schwarz weiter – vorerst im Volontariat – zu arbeiten und diese Kunst und das Handwerk von Grund auf zu lernen.
Im Jahr 2014 begann ich schliesslich meine offizielle Lehre als Hufschmied um nach deren Abschluss die Hufbeschlagschule in Stadl-Paura zu besuchen, und im Februar 2017 nach erfolgreich absolvierter staatlicher Prüfung meine eigene Firma zu gründen.